Morocco the 9th April 2017

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spezi266
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Morocco the 9th April 2017

Beitrag von spezi266 »

Während hier in Mitteleuropa im April der Schnee ein größeres Thema war, hatten wir in Nordafrika eher mit Hitze und starken Winden zu kämpfen. Meist war aber so richtig tolles Motorradwetter gegeben.
Also: Lust auf Motorrad :yeah:
Die Fähre von Algeciras nach Tanger Med verpasste ein Teil der Truppe, weil der Landy von Eva die große Heckklappe der Fähre nicht mehr rechtzeitig erreichte. Also erstmals großes Warten auf die Rückkehr des Ballearia-Schiffes.

Joe pennt hier bei seiner XR
DSCN3768.JPG
Jeder auf seine Art, Hier Winger:
DSCN3767.JPG
Oder unterhaltsam, Andy mit Eva Landy
DSCN3769.JPG
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Re: Morocco the 9th April 2017

Beitrag von xrvsiro »

Das glaubt euch doch keiner....heiss ...pffff
Multitool-geht nicht gibts nicht!:-)
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spezi266
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Re: Morocco the 9th April 2017

Beitrag von spezi266 »

Charly nimmts ganz gelassen
DSCN3770.JPG
Gegen 20:00 konnten wir dann auf die Fähre, und die Überfahrt nach Tanger Med konnte beginnen.
Endlich wieder Afrika ( This magic moment, when all was new, and first time I touched the african earth), da werden Erinnerungen wach. Aber mit dem Moped sollte man die afrikanische Erde nicht gleich touchen. ;-)

Die Ankunft am Pier von Tanger Med verzögerte sich auch noch um über eine Stunde. Eine richtige Sturmbrise pfiff von den Rif-Mountains auf den Hafen herunter. Sobald die Fähre beim Wenden Breitseite zeigte vertrieb sie der Wind. Die Seitensteuer hatten den Kräften der Natur nur wenig entgegenzusetzen. Mit lauten Schergeräuschen ist unser Schiff dann noch irgendwo angeschrammt. Also nochmals aus dem Hafen raus. Ein zweites Schleppschiff wurde angetaut.
Mit zweien gelang es dann das Fährschiff an die Anlegestelle zu drücken.
DSCN3774.JPG
Das Wasser im Hafenbecken war zwar nicht sehr bewegt, aber der Wind schaukelte auch die angetauten Schiffe ziemlich merklich:
DSCN3775.JPG
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Re: Morocco the 9th April 2017

Beitrag von spezi266 »

So kamen wir ziemlich spät von Bord. Wir sind dann nur mehr bis Matril (bei Tetouan) gefahren, um auf einem ziemlich häßlichen Campingplatz, der von neuen Hochhäusern umgeben ist, zu nächtigen.
Am nächsten Tag gaben die Teilnehmer alles um am Abend die vorausgeeilte Truppe in Taza wieder einzuholen.
Schöne Eindrücke gabs aber trotzdem.
Hier in den Rif-Mountains über der Nebeldecke (ganz im Hintergrund schon die Berge des ,,Kleinen Atlas/Moyen Atlas":
DSCN3777.JPG
Herrliches Wetter auch bei der Überfahrt über den kleinen Atlas nach Missour. Nur der Ausrutscher eines Mopeds nahm diesem Tag seine Krönung.
Da das Mittelgetriebe am Landy schon seit Genua Geräusche verursachte, suchten wir eine Werkstatt in Missour auf. Wir checkten das Getriebeöl vergeblich nach Spänen und ersetzten es sicherheitshalber. Die vordere Kardanwelle wurde ausgebaut. Somit hatte sich zwar das Geräuschproblem behoben, aber Eva hatte nur mehr Hinterradantrieb zur Verfügung.
Gemütliche Stimmung bei der marokkanischen KFZ-Werkstätte. Nach getanener Arbeit wird zwar kein Bier gehoben, sondern erst mal eine gekifft. :mrgreen:
DSCN3780.JPG
In Midelt suchten wir noch einen sogenannten Landy Spezialisten auf. Der konnte aber auch nichts ausrichten. Füllte nur zuviel Getriebeöl ein (das sollte den Fehler beheben ???) und baute die vordere Kardanwelle wieder an. Somit war wieder Geräusch gegeben, aber Eva hatte nun Allrad zur Verfügung.
Merzouga erreichten wir spät am Abend. Der Steppensee war ausgetrocknet. Mit Twinbert machte ich einen Abstecher zum See, wo wir uns prompt im Sand bei einem Bewässerungskanal eingruben. Man muß nicht nur bei den großen Sanddünen versinken. :mrgreen:
Auf der Fahrt nach Alnif gibt es nach Rissani einen Meteoritenkrater zu bewundern. Es wurde dort schon für einen James Bond Film und irgendsowas wie die Wüstenwalze, oder so ähnlich, gedreht. Beides Filme, die ich mir kaum ansehe, aber den Krater habe ich mir erstmals gegeben. Er liegt nur wenige Kilometer neben der Srasse im ,,Outback".
DSCN3782.JPG
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Re: Morocco the 9th April 2017

Beitrag von spezi266 »

Vom Kraterrand, den man auch mit dem Moped erreichen kann, hat man einen herrlichen Ausblick auf die Halbwüste.
DSCN3784.JPG
Nach Alnif besuchten wir wie immer unser Camp ,,Am Mars", das so von uns wegen der roten Steine genannt wird, um dort draußen die Nacht zu verbringen.
DSCN3788.JPG
Good morning Andy, welcome to the mars ;-)
DSCN3792.JPG
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Re: Morocco the 9th April 2017

Beitrag von spezi266 »

Danach gings über den Hohen Atlas nach Tinehir.
Traumhaftes Wetter für eine wunderbare Landschaftskulisse.
DSCN3802.JPG
Joe geniesst den Ausblick:
DSCN3809.JPG
Die restliche Truppe, auch die Konsumis, trafen wir wieder beim Camp Atlas, am Rande der Todra-Schlucht.
Einer hatte sich nach Genuss von ,,schleimigem Ei" und durch dösen unter Zitrusbäumen Durchfall und einen Sonnenstich zugezogen. Er machte aber schon einen etwas müden, aber schon fiten Eindruck auf mich.
Ei sollte am Besten erst durch totkochen in der Tahine genossen werden. Die Eier stehen auf den Märkten in der prallen Sonne. Die angedetschten Exemplare werden aussortiert und billiger wiederverkauft. Manche Restaurants kaufen vielleicht diese Exemplare und bieten sie ihren Gästen beim Buffet etc. an. Das ergibt mit Garantie MOROCC GAGA :mrgreen: wenn sie nicht 120% durchgekocht werden.
Einer der Höhepunkte dieser Tour ist die Fahrt nach Agoudal über die Daddes-Schlucht und den Tizi Oano. Mit über 2900m, auch der höchste Punkt unserer Tour. Die Querfahrt von Tamtatouchte (Todra) zur Daddes ließ ich diesmal aus, da der Landy von Eva nicht fit genug für diese Etappe schien. Zurück nach Tinehir, und dann die komplette Daddes nach oben. Auch wunderschön:
DSCN3810.JPG
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Re: Morocco the 9th April 2017

Beitrag von spezi266 »

Der berühmte Canyon darf natürlich nicht fehlen:
DSCN3816.JPG
Der Übergang am Oano. TwinBert ist das Strasserl auch mit Genuss gefahren. :top:
DSCN3821.JPG
Eindrucksvolle Landschaft mit herrlichen Bergformationen
DSCN3834.JPG
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Re: Morocco the 9th April 2017

Beitrag von spezi266 »

Agoudal unser Tagesziel kommt in Reichweite
DSCN3833.JPG
Meine Suzi DR650 hat sich bei ihrer ersten Tour gut bewährt.
Hier habe ich probiert auf den Schutthalden etwas den Berg hochzufahren. Sie sind ein erstaunlich guter Untergrund
DSCN3826.JPG
Nach unserer Übernachtung in der Auberge Ibrahim gabs diesmal eine Bonusrunde, da wir einen Tag voraus waren.
Sie führte östlich von Imilchil durch wunderschöne Landschaften. Auch einige Bergzedern haben sich hier erhalten, und geben den Blick auf noch schneebedeckte 3000er frei.
DSCN3841.JPG
Fortsetzung folgt
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Re: Morocco the 9th April 2017

Beitrag von Hundatwassa »

Wunderschön :) das nächste mal will ich auch mit :)
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Re: Morocco the 9th April 2017

Beitrag von Hauptständer »

echt toll !!!! danke für die Fotos ....macht Lust..
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Re: Morocco the 9th April 2017

Beitrag von spezi266 »

@siro,
das Wetter kann in Marokko sehr unterschiedlich sein. Letztes Jahr im April war die Tour eher von kälterem Wetter geprägt. Da wir durch verschiedene Klimazonen fahren, war es damals in Merzouga recht angenehm zum Sanddünenfahren, dafür weiter oben im Atlas und im Rif recht kalt. Tiefpunkt der Temperaturen war sicher der See im Zedernwald bei Khenifra. Aber unser Camp war auch auf über 1700m Seehöhe. Da kühlt es bei uns im Hochsommer auch bei gutem Wetter empfindlich ab.
Im Oktober sind die Touren meist von wärmeren Temperaturen geprägt. Auch im April kann es sehr unterschiedlich sein. Echt heiß war es bei der Fahrt von Cascade de Ouzoud nach Marrakech. Das Tief weit im Norden saugte heiße Luft und Sand von der Sahara her an. Es war diesig wie an einem schwülheißen Tag, was aber am Sand in der Luft lag. Der trockene Wind fühlte sich eher so an, als wenn jemand eine Backofentür öffnet. Richtige Regen- oder auch Schneetage (Ketama April 2014) sind eher selten.
Was wäre ein Adventure, wenn es nur angenehm schöne Tage gäbe ? ;-)

@Hundatwassa,
im April 2018 startet die nächste Tour nach Morocco. Oktober 2017 fällt leider wegen der Central Asia Expedition aus.
Wäre die erste CRF, die mit auf Tour kommt. :top:

So, jetzt weiter zur Reise.
Ein schicksalhafter Tag steht bevor.
Nach der Übernachtung an einem See nahe Imilchil, brachen wir unser Lager ab, und machten uns auf den Weg nach Aenergui. Der Ort ist leider auf keiner Landkarte eingezeichnet, dort beginnt aber der Track durch ein wunderschönes Flusstal zur Felsformation der la Cathedrale.
Schon die Einfahrt ist beeindruckend, steile Felswände, und der rauschende Fluss in der Mitte des engen Tals. Die Piste erfordert aber immer etwas Konzentration, da sie manchmal weit oben in der Felswand das Tal entlangführt. Enge Seitentäler eher Klammen entwässern ebenfalls zum Fluss hin. Genau dort braucht es besondere Vorsicht, da die Piste oft weggewaschen ist, und es gröberes Felsmaterial zu überqueren gilt. Das wurde leider Joe zum Verhängnis. Nach einer längeren Gerade, wo man es eher rollen lassen kann, biegt die Piste fast ums Eck nach rechts ab, um den Auslass eines dieser kleinen Quertäler zu überwinden. Joe ist da wahrscheinlich mit zu viel Speed ums Eck gekommen. Fünf Meter Bremsspur am groben Schotter haben zuwenig verzögert. Joe stürzt, und die XR 650 hämmert ihm aufs rechte Bein. Als ich ums Eck komme sitzt Joe am Schotter, daneben die XR. Andy deutet mir Finee, also nichts gutes. Bei der XR hat ein Stein, der innen am Fussbremshebel vorbei ging, den Kupplungsdeckel zerstört. Eine Öllacke, und die XR steht ohne Lebenssaft da. Wir versuchen die Splitter zu finden. Nur ein größeres Stück, ansonsten ist alles in kleinste Teile zerbröselt. Joe geht es auch nicht gut. Er kann mit dem rechten Fuß nicht aufsteigen. Erst nach längerem zureden lässt er sich von Charly und mir in den Schatten eines Baumes schleppen. Charly versorgt ihn noch mit nassen Tüchern, die Joe um sein Bein wickelt um die Schmerzen zu mildern. Andy versucht währenddessen in Aenergou ein Fahrzeug zu organisieren, das Joe und die XR wieder in die Zivilisation zurückbringt. Er hat einen Landrover mit großer Dachgalerie gefunden. Erst lassen wir den Sprit an der XR ab, füllen unsere Tanks, und geben den Rest den Marokkanern. Mit Hilfe dreier Einheimischer, hiefen wir die XR auf das Dach des Landies. Jetzt setzen wir noch Joe ins Auto, und die Fahrt nach Cascade de Ouzoud zum Camp Zebra kann beginnen.
:shit: :kruecken:
Ich fahre noch mit Charly und Eva zur la Cathedrale.
Charly übt auf der kleinen Brücke.
DSCN3843.JPG
Auch die Vegetation ist einzigartig
DSCN3848.JPG
Eva übt unter Aufsicht von Charly das Fortkommen mit zwei Rädern.
DSCN3859.JPG
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Re: Morocco the 9th April 2017

Beitrag von spezi266 »

Hier eine etwas breitere Stelle am Fluss.
DSCN3855.JPG
Ansonsten eher schroffe Felswände
DSCN3862.JPG
Carly vor der la Cathedrale
DSCN3866.JPG
Rocky und Winger waren bereits am Vortag zum Tal gefahren, um hier zu übernachten. Sie können sicher positivere Eindrücke wiedergeben.
Wir fuhren bei der Kreuzung nicht nach links die Cathedral-Runde nach Ahanesal, sondern bogen rechts ab, um über Ouaouizarht am Stausee Bin-el-Ouidane vorbei über Azilal nach Cascade de Ouzoud zu fahren.
Leider war am Camp Zebra der Holländer nicht anwesend. Wir hatten gehofft dort nähere Auskünfte über Spitäler und Transportmöglichkeiten zu bekommen.
So kam Joe nur zum Röntgen nach Azilal. Der weitere Rücktransport mit einem Kastenwagen für Joe und XR Richtung Tanger Med wurden ebenfalls organisiert.
Wir fuhren weiter nach Marrakech um am Abend den berüchtigten Bazar zu besuchen.
Nach dem Essen auf einem der zahlreichen Standeln, ging ich mit Twinbert bis zu den Souks des Basars.
Erst gegen Mitternacht trafen wir mit dem Taxi am Camp Le Relais de Marrakech ein.
Am nächsten Tag erfolgte eine lange Etappe nach Khenifra, wo wir zu den Zedernwäldern in den Bergen fuhren, um dort am Lagerfeuer zu grillen. Welch angenehme Ruhe, nach dem Vorabend am schrillen Bazar zu Marrakech, strahlen diese stolzen Wälder aus.
Am nächsten Abend war noch Besuch am Bazar in Chefchouen angesagt. Dieser ist auch wesentlich kleiner und ruhiger, als der in Marrakech. Verwinkelte, schmale Gasserl führen an den Läden in der Bergstadt vorbei. Autos passen dort gar nicht rein. Das Rohmaterial für die Tischler wird händisch hergebracht.
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Re: Morocco the 9th April 2017

Beitrag von spezi266 »

Nächster Morgen.
Ab zur Fähre dachten wir. Das Wetter hatte gewechselt. Leichter Sprühregen vor Tetouan. In einer Kurve merkte ich wie das Hinterrad an meiner Suzi zu driften begann. Nächste Kurve etwas vorsichtiger, auch wieder ein mulmig schmierendes Hinterrad. Plötzlich ein lautes Scheren hinter mir. Andy hatte sich am glatten mit Diesel verdreckten Asphalt hingelegt. Er konnte nicht mal sein Moped aufheben, so glatt war der Asphalt. Ich deutete den hinterher kommenden Autos noch langsam zu fahren, und rutschte mit meinen Stiefeln am Asphalt herum, um es noch deutlicher zu machen. Viel genützt hat es nicht. Drei Kurven weiter hat sich ein SUV, in am gegenüberliegenden Fahrbahnrand gelagerte große Eisenrohre,frontal eingebaut. Das Kühlwasser hat noch gedampft, als wir die total zerstörte Front des Wagens passierten.
Schließlich erreichten wir Tetouan und das Mittelmeer. Als ich die starken Wellen sah, wußte ich, dass es heute keine Fähre geben würde. Die Brandung war echt stark.
DSCN3868.JPG
Bevor wir in das Gelände des Fährhafens fuhren (mich hat es auch noch am vorletzten Kreisverkehr hingelegt) holten wir Joe und die XR von einem Nebenort des Hafens ab. Im Hafengelände vor den Schaltern der Fährlinien ist eine große Tafel mit der Abfahrtszeit der jeweiligen Linie angebracht. Bei jeder Linie stand am Ende das Wort anulle, was man sinngemäß als anulliert übersetzen kann. Das lange Warten kann beginnen. Wo den elenden Wind ausstehen/ausitzen, wo übernachten??? Die Hotels rundum sind alle voll belegt. Unsere Organisationstalente Rocky/Winger/Twinbert/Charly hatten einen aufgebrochenen, ungenutzten Schalterraum entdeckt. Nichts wie rein. Schlafsack, Matratze, Kochgeschirr, Gasbrenner und Packelsuppe wurden nachgeholt. So konnte man es bis zum nächsten Tag gut aushalten. Als die Tafel für unsere Balearia für 18;00 Uhr Fährdienst ansagte bildete sich eine große Traube von drängelnden Menschen am Schalter.
Rocky, der ja auch in seinem Beruf Organisator ist, quengelte so lange auf die Polizisten ein, bis jemand vom Balearia Schalter zu uns kam. Der erste Bestechungsversuch um zu einem Ticket zu gelangen ohne sich in der Traube anzustellen, lautete auf 100€ pro Person. Viel zu teuer, der Unterhändler wurde wieder fortgeschickt. Etwas später machte er ein Angebot von 30€ pro Person. Charly, Winger und ich lehnten ab, die anderen zögerten noch. Unterhändler wieder weg. Kurz vor dem Fährtermin machte er dann noch ein Angebot von 12,50€ pro Person, was wir dann annahmen.
Also packen, Tickets und Reisepässe wieder zur Hand nehmen und ab auf die Mopeds. Schade, im Schalterraum war es so gemütlich. Jetzt auf einmal diese Hektik, dachte ich mir. Die Zollformalitäten konnten beginnen. Joe mußte zu Eva ins Auto, und die XR gleichzeitig am Zoll vorbeigeschoben werden. Ging alles glatt. Ohne Bike (wenn man damit eingereist ist) kommt man normal nicht raus aus Marokko, wenn man nicht 4000€ Zollmindestsumme für ein Fahrzeug hinterlegt.
Bis auf Eva erreichten alle rechtzeitig das Fährschiff. Eva hat dann um 02:00 die nächste Fähre erwischt. In Algeciras wurde Joe dann zum Rio Grande Hotel gebracht, wo er auf einen Transport nach Malaga wartete, die XR wurde mittels Abschleppwagen nach Malaga gebracht.
Wir fuhren mit den Mopeds hinterher. Am nächsten Tag am Autocaravanas-Platz brachten auch die Konsumi-Truppe, und die Bohusche, die zwei Wochen in Andalusien und Portugal verbrachten, ihre Bikes und Ausrüstung zum Verladen für den Rücktransport vorbei.
So ging eine tolle, leider auch ereignisreiche Marokko-Tour zu Ende.

LG vom Spezi
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Re: Morocco the 9th April 2017

Beitrag von rowin »

Servus!

Eine schöne und interessante, wenn auch nicht in allen Punkten erfreuliche Tour hattet ihr da.
Deine Beschreibung erinnert mich zum Teil an meine erste Marokko-Tour und weckt in mir den großen den Wunsch, ein weiteres Mal dorthin zu fahren. Einfach ein großartiges Land, so vielfältig und abwechslungsreich. Ich muss mal meine Fotos rauskramen und mit deinen vergleichen, denn einige Bilder kommen mir sehr bekannt vor. An der Cathedrale bin ich unten am Fluss auch schon vorbei. Bei anderen Beschreibungen würde ich gerne genauer wissen, wo das war :-)
Unbekannterweise alles Gute an Joe!

LG,
Robert
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Re: Morocco the 9th April 2017

Beitrag von spezi266 »

@rowin,
wenn du die Cathedral-Runde vom Stausee her begonnen hast (über Tilouguite), war nach dem Ort eine Gitterbrücke, wo du bei der Cathedrale, den Fluss überquert hast. Etwa 100m nach dieser Brücke war die Kreuzung links vom Fluss weg. Ich erinnere mich noch an eine Steintafel, wo Imilchil eingraviert war. Diese Piste war mindestens fünf Jahre lang unpassierbar, wegen Felsrutschungen. Im Oktober 2015 sind wir sie erstmals wiedergefahren, aber von oben, von Anergui herunter. Es ist eines der schönsten Täler im Atlas. Die weitere Cathedral-Runde nach Ahansal ist auch sehr schön, kann aber den Reiz des engeren Tales nicht mehr bieten.
Die oben geschilderte Situation bei der Gitterbrücke hat sich nun gänzlich geändert. Eine neue große Betonbrücke wurde errichtet. Die ist aber noch immer geschlossen, also muss man nach wie vor den Fluss auf der Gitterbrücke überqueren.

Der Felsendom der la Cathedrale ist recht beeindruckend
DSCN3125.JPG
auch das rundherum ist ist ein Highlight von Marokko
DSCN3128.JPG
aber das kleinere Tal überbietet alles nochmal
DSCN3102.JPG
Zum Motorradfahren sowieso ein Eldorado. :wheely: (nur net zu geschwind)

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Re: Morocco the 9th April 2017

Beitrag von rowin »

Servus Spezi!

Hab mir die alten GPS-Tracks rausgekramt. Das war 2003 :cool:
Die Brücke am Stausee sah damals so aus.
Und die Kleine führte zu unserer Gite´d Etap...


LG,
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Re: Morocco the 9th April 2017

Beitrag von rowin »

Bin übrigens von dieser Reise 2003 auch nicht mit meinem Mopped heim gekommen, sondern mit dem Flieger.
Hatte mir am Weg zum Plage Blanche einen knöchernen Kreuzband-Ausriss aus dem Schienbeinkopf zugezogen. Mit selbstgeschientem Bein im Jeep zurück nach Bou Jerif, am nächsten Tag mit dem Taxi nach Agadir ins Spital. Gips und eine Nacht dort. Dann mit dem Flieger (Linie, 3 Sitze liegend) zurück nach Wien und direkt ins SMZ Ost auf den OP-Tisch...

War bis dahin aber eine wirklich geile Tour :-)

Robert
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Re: Morocco the 9th April 2017

Beitrag von theonewhoknowstorock »

ja, das sieht durchaus auch nach adventure aus ;-)
:top:
life's a lesson - you learn it when you're through.
FYYFF
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Re: Morocco the 9th April 2017

Beitrag von spezi266 »

Die Hängebrücke am Stausee gibts noch. Jetzt ist aber eine zweispurige Brücke daneben in Betrieb, und bis über den Pass alles Asphalt. Deine Karte ist genauer als die neuen Ausgaben. Dort ist sogar die Strasse durchs Flusstal als weiße Linie nach Anergui eingezeichnet. (Südl. von Tilougguite östl. ab)

Marokko ist halt immer eine Motorradreise wert: (auch wenns manchmal weh tut)
DSCN3014.JPG
:shit:>>> :kruecken:>>> :besserung:

LG vom Spezi
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Re: Morocco the 9th April 2017

Beitrag von Hundatwassa »

Next Year :)
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Reifen: Mitas E-09 hi / TKC80 vo

Re: Morocco the 9th April 2017

Beitrag von Grobmotoriker »

Schöner Bericht :) Blöd' das mit dem Unfall. Shit happens, muss man wohl froh sein, dass nicht noch übleres passiert ist..
Ich war ja im März zum ersten Mal da unten, hat richtig Laune gemacht, war sicher nicht das letzte Mal :toeff:
Die Cathedrale bin ich nicht gefahren, muss ich wohl alleine deswegen nochmal hin :-)
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gwen
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Re: Morocco the 9th April 2017

Beitrag von gwen »

Habe gestern schon ein wenig hier gelesen! Klasse Bericht auf jeden Fall und eindrucksvolle Bilder! Jetzt gibt es für mich definitiv genug Grund, um mich noch mehr auf meine Marokko-Reise zu freuen, die nächsten Monat ansteht! Bei mir geht es aber in erster Linie aus kulturellen Gründen nach Marokko und so werde ich mir u. a. das Atlasgebirge, Marrakesch und Casablanca anschauen. Das Bike muss in dem Fall mal Zuhause bleiben, da ich außerdem auch alleine unterwegs sein werde und ich mir solche Touren alleine auch nicht zutraue. So werde ich einfach mal Fünfe gerade sein lassen und einen ganz entspannten Urlaub verbringen. Da die Temperaturen in Marokko bekanntlich sehr hoch sind, habe ich mich heute extra schon mal eingekleidet und entsprechende Kleidung für den Urlaub hier im Netz bestellt. Auf der Seite fand ich tolle Marken, welche für Frauen mit Rundungen geeignet sind und so habe ich einen Rundumschlag gemacht und mir neue Sommerkleidung zugelegt. Dies wäre bei einer Tour mit dem Bike natürlich nicht nötig gewesen, aber hierzulande ist das Wetter im Sommer ja zumeist eh nicht so doll und daher hielt sich mein Sortiment an Sommerklamotten bis dato auch in Grenzen...
Motorradfahren ist viel zu schön, um es allein den Männern zu überlassen.
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